Mülheim - Wir haben über die ausufernde Drogenszene am Wiener Platz berichtet. Eine Möglichkeit, den Drogenmarkt zu "knacken”, ist die Trennung von harten und weichen Drogen. Holland ist auf diesem Weg recht erfolgreich. Wir möchten noch einmal auf die unterschiedliche Gefährlichkeit von illegalen Drogen hinweisen: In Deutschland sterben im Jahr ca. 2tsd Menschen an harten Drogen (zumeist Opium, Heroin, etc.). Zu Hanf-Toten (Haschisch, Marihuana) gibt es keine Statistik, es sind keine Todesfälle bekannt.
Wer möchte, kann sich die Zahl zu Alkohol- und Tabaktoten in Deutschland dazu in Erinnerung rufen: Es sind ca. 70 und 110tsd pro Jahr. Vor diesem Hintergrund liest sich die holländische Strategie vernünftig. Darüber hinaus wird hierzulande durch das unzeitgemäße generelle Verbot die Verwendung von Hanf als Medikament unmöglich gemacht. Der Kölner Stadt Anzeiger berichtet:
Den Haag - Die Niederlande haben erneut eine Weltpremiere. Nachdem das Land schon vor mehr als 30 Jahren das Rauchen eines Joints de facto legalisierte, eröffnete nun die erste Hasch-Apotheke der Welt ihre Türen. Sie steht in Groningen, nennt sich „Cannabis Apotheek“ und wird von der ehemaligen Stadträtin Fleur Woudstra betrieben.
Der erste Kunde, der in der Cannabis-Apotheke einkaufte, war Wim Moorlag. Moorlag leidet an Multipler Sklerose (MS) .. In den Niederlanden dürfen Ärzte seit drei Jahren Cannabis als Medikament verschreiben - hauptsächlich für MS- und Aidspatienten. (KStA, Helmut Hetzel)