Michael Plitzner (mit Schlagzylinder) und Barbara Schock-Werner nehmen den „Fingerabdruck“ der Glocke. Foto: Wand Michael
28.01.2011
Pause für den decken Pitter
Mülheim / Köln - Wann wird die Petersglocke (Decke Pitter) wieder läuten? Frühestens Allerheiligen, so Dombaumeisterin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner. "Ganz sicher aber an Weihnachten." Am Mittwoch inspizierten Prof. Dierk Hartmann und Michael Plitzner von ProBell, Kempten, in der Glockenstube des Doms die 24-Tonnen-Glocke und den herabgestürzten Klöppel (800 kg).

Die Glocke wurde von Plitzner per Laser neu vermessen, gleichzeitig erstellte er mit einem eigens entwickelten Verfahren einen digitalen Fingerabdruck der Glocke. "Damit kann man den Klang regelmäßig prüfen und Änderungen feststellen, die für das Ohr nicht hörbar sind und somit auf Schäden an Glocke oder Klöppel schließen", sagen die Experten.

In Kempten wird der Klöppel analysiert und neu berechnet, dann erst kann er geschmiedet werden – das alles dauert Monate. "Unser Ziel sind der optimale Klang und gleichzeitig schonendes Läuten", so Hartmann. "Da macht man keine Schnellschüsse." Materialermüdung als Ursache des Klöppelbruchs schließt Hartmann "fast" aus: "Es war eher ein kleiner Schaden, der rasch schlimmer wurde." (EXPRESS)