Die Holocaust-Überlebende Tamar Dreifuss mit Schülern, die das Schicksal der heutigen Pädagogin auf Bildern festhielten. (Bild: Grönert)
10.11.2009
Ein Bär soll vor Nazis schützen
Mülheim - Der Koffer auf der Kinderzeichnung steht halb offen: etwa zu essen ist darin und - ein lachender Bär. „Was würdest Du in den Koffer tun, wenn Du nur weniges mitnehmen könntest?“, lautetet die Frage, die von Kindern der Gemeinschaftsgrundschule Mülheimer Freiheit mit Zeichnungen wie dieser beantwortet wurden.

„Ich nehme einen furchteinflößigen Bären mit. Er beschützt mich immer, wenn ein Nazi mich bedroht“, erklärt eins der Kinder. Die Zeichnungen gehen auf eine wahre Geschichte zurück: das Leben der Jüdin Tamar Dreifuss. Als Kind wurde sie - nur mit einem kleinen Koffer in der Hand - ins Ghetto von Wilna gebracht

Sie flüchtete nach ihrer Deportation mit ihrer Mutter auf einen kleinen Bauernhof, wo sie überlebte. Heute wohnt sie bei Köln und erzählt in Schulen von ihrem Schicksal. Gemeinsam entwickelte man ein Modellprojekt für Schulen, auf dessen Basis nächste Jahr ein Buch über „die wundersame Rettung der kleinen Tamar 1944“ erscheinen soll. (KStA)