Hamburg - Ein Gericht verurteilt einen Afghanen zu lebenslanger Haft, weil er seine Schwester umbrachte. Diese pflegte einen schlechten, westlichen Lebenswandel, also ein Schandmord.
Nach der Urteils- Verkündung will sich die Mutter des Täters aus dem Fenster stürzen. Nicht, weil Ihr Sohn seine Schwester umgebracht hat, sondern weil er ins Gefängnis muss. Der Verurteilte bemerkt, dass er in Kabul längst wieder ein freier Mann wäre.
Die Verzweiflung der Familie ist zwar nachvollziehbar. Wie kann der Staat ein Handeln bestrafen, das der Glaube gebietet? Aber wir können nicht mehrere Rechtsordnungen nebeneinander installieren. Auch Muslime haben sich an das BGB zu halten oder sollen da wohnen, wo sie "freie Männer" sind. (rb/MF)