Der 15. Juni ist der Gedenktag an den aramäischen Völkermord. (Foto Krempin)
15.06.2024
Völkermord an den Aramäern - Gedenktag

Wipperfürth - 38 Tonnen schwer ist das Mahnmal des Künstlers Mirza Atug am Wupperufer. Mit dem Kunstwerk aus Lavasteinen will er an den Beginn des Völkermordes an seinem Volk, den Aramäern, vor 100 Jahren erinnern.

Benyamin Tutuk vom Bundesverband der Aramäer: „Leider können wir in unserer Heimat, der Türkei, nicht in ähnlicher Weise gedenken.“ Bislang weigerte sich jede türkische Regierung, die Verantwortung für den Genozid an den Aramäern im 1. Weltkrieg anzuerkennen. (KR)

Kommentar: Dieser Völkermord war auch ein religiöses Massaker. Die Türkei hat sich über die Jahre konsequent ihres christlichen Bevölkerungsanteils entledigt. Der Anteil der Christen schrumpfte von 25% im frühen 20. Jahrhundert auf heute 0,2%. (rb/MF)

Kommentar von Michael Bloch am 15.06.2017

Eindrucksvolle Zahl von 25% auf 0.2% innerhalb eines Jahrhundert und dies dann im Zusammenhang vom Völkermord zu setzen ist doch ein wenig gewagt. Es gab in diesem Jahrhundert viele Umsiedlungen von türkischen Griechen nach Griechenland und griechischen Muslimen in die Türkei (s. Wikipedia "Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei"). Wahrscheinlich würde ich eine genauso eindrucksvolle Zahl ermitteln bei der Frage, wie entwickelte sich der Anteil der Muslime in Griechenland innerhalb des letzten Jahrhunderts.

Kommentar von Jesses am 15.06.2020

Lieber Michael, der von dir erwähnte "Bevölkerungsaustausch" war eine Zwangsumsiedlung, die nach nationalen und religiösen Zugehörigkeiten ablief. Vertreibung ist nicht dasselbe wie ein Völkermord, kann aber nahtlos ineinander übergehen, wie es bei den Armeniern der Fall war.