Mülheim / Köln - Die Kölner Caritas muss sich um immer mehr überschuldete Menschen kümmern. Nach eigenen Angaben waren es allein im vergangenen Jahr 16.000, die Hilfe suchten, um aus der Schuldenfalle zu kommen. Der Bedarf an Hilfe sei allerdings wesentlich größer, heißt es weiter.
Nur jeder Zehnte kann demnach einen schnellen Termin bekommen. In vielen Fällen müsse länger als ein halbes Jahr auf Hilfe gewartet werden. Die Caritas macht dafür auch eine unzureichende öffentliche Finanzierung verantwortlich. Das Land NRW habe seit zehn Jahren die Finanzierung der Insolvenzberatung nicht mehr erhöht. (Radio Köln, 25.06.10)
Kommentar: Es geht nicht darum, z.B. gegen die Sanierung der Kölner Bühnen zu hetzen. Sondern darum, wie wir Prioritäten setzen. Eine Gesellschaft, deren alleiniges Konzept in der Krise darin besteht, unten zu sparen und oben zu geben, kündigt die Solidarität auf. Die Menschen werden irgendwann nicht mehr Wahlzettel ausfüllen, sondern damit Benzinkanister anzünden. (rb/MF)